Wie stärke ich mein psychisches Immunsystem?
- Julia Majon

- 3. Okt. 2021
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 11. Dez. 2021
Was ist eigentlich das psychische Immunsystem?

Menschen (und andere Lebewesen) haben ein körperliches Immunsystem, welches körperliche Erkrankungen abwehrt. Genauso gibt es auch ein psychisches Immunsystem, das psychische Gesundheit aufrechterhält, psychische Erkrankungen abwehrt und bei der Genesung von diesen unterstützt. Wie Viren oder Bakterien die Abwehr durch unser körperliches Immunsystem erfordern, so rufen Belastungen und Stress (z. B. ein Arbeitsplatzverlust, der Tod einer nahen Person oder die Wiedererinnerung an eine frühere belastende oder traumatische Situation durch eine ähnliche aktuelle Belastung) unser psychisches Immunsystem auf den Plan.
Einige Menschen bleiben psychisch gesund und verarbeiten selbst extremst traumatische Ereignisse, andere entwickeln psychische oder psychosomatische Symptome und Erkrankungen - und zwar auch wenn beide Personengruppen sich gleichermaßen „anstrengen“, das Ereignis zu verarbeiten. Die psychische Widerstandsfähigkeit hängt mit vielen Faktoren zusammen. Zunächst ist eine gute Gefühlsregulationsfähigkeit wichtig. Diese ist sowohl abhängig von dem durch Gene mitgegebenen Temperament als auch von bisher durchgemachten Belastungen. Dabei spielt zudem die Erfahrung mit empathischen Bezugspersonen (in der Kindheit) eine Rolle, die die Spiegelung und damit die Mentalisierungsmöglichkeit von Emotionen unterstützt haben (vgl. Fonagy et al., 2002). Neben der Gefühlregulationsfähigkeit ist z. B. auch die Fähigkeit, Sinn und Wert im Leben und auch in widrigen Umständen zu sehen, wichtig für ein intaktes psychisches Immunsystem (vgl. Helmreich, Kunzler et al., 2017).
Boosten des psychischen Immunsystems
Bei der Stärkung des psychischen Immunsystems helfen neben psychologischen Trainings (Resilienztrainings, Stressmanagement-Trainings) vor allem auch Entspannungsverfahren (Autogenes Training, Yoga,...). Entspannungsverfahren unterstützen die Selbstregulation und lassen positive, sinngebende Emotionen empfinden. Psychologische Trainings wiederum lassen die Teilnehmenden ihre Gefühle, Gedanken und Verhaltensweisen reflektieren, so dass für die psychische Widerstandskraft ungünstige Mechanismen und z. B. Stressverstärker erkannt und ihnen entgegengewirkt werden kann.
Für zum Thema passende, auf www.deinpsychischesimmunsystem.de/4-wochen-online-kurse angebotene Online-Video-Kurse, einfach auf das Play-Symbol klicken.
Blogbeitrag gerne auf Sozialen Medien teilen (Teilen-Buttons siehe unten) - und gerne auch direkt auf dieser Seite kommentieren oder liken.
Literatur:
- Fonagy, P., Gergely, G., Jurist, E. and Target, M. (2002). Affect Regulation, Mentalization and the Development of the Self. New York City (NY, US): Other Press.
- Helmreich I, Kunzler A, Chmitorz A et al. (2017). Psychological interventions for resilience enhancement in adults (Protocol). Cochrane Database Syst Rev 2:CD012527




Kommentare